Dienstag, 18. August 2009

Palästinensische Nummernschilder

sind so aufgebaut, dass auf der rechten Seite »ف« (Arabisch für »Filistin«) und darunter das lateinische »P« für »Palestine« steht. Privatfahrzeuge erhalten Nummernschilder mit grüner Schrift auf weißen Grund. Die Kennzeichen mit weißer Schrift auf grünen Grund sind für Fahrzeuge des öffentlichen Transports bestimmt. Also für Taxis, »Sharuts« (Minibusse bzw. Sammeltaxis) und Reisebusse. Kennzeichen mit roter Schrift auf weißen Grund sind hier für Autos der Behörde, der Polizei und Ambulanzen reserviert.

Die israelischen Kennzeichen haben auf der linken Seite die Nationalflagge, das Nationalzeichen »IL« und Israel auf hebräisch »ישראל« und arabisch »إسرائيل« zu stehen. Sie machen in der West Bank vieles einfacher. Und zeigen doch, wie sehr die Israelis ihre Besatzungsmacht ausspielen.

An festen Checkpoints werden Autos mit israelischen Nummernschildern in der Regel locker durchgelassen, nur ganz selten müssen die Insassen ihre Pässe vorzeigen. Und das passiert dann auch nur, wenn der Fahrer oder ein, zwei Insassen »zu arabisch« aussehen oder womöglich Palästinenser sein könnten. Könnten! Personen, die mit palästinensischen Kennzeichen unterwegs sind, wird das Leben gern unnötig schwer gemacht. Wartenzeiten von zwei bis vier Stunden sind keine Ausnahmen. Kontrolle und, im schlimmsten Fall, Durchleuchtung des Fahrzeugs nicht mit eingerechnet.

Auch an »mobilen« Checkpoints, die meistens aus zwei Jeeps und einem Warndreieck bestehen, wird mit zweierlei Maß kontrolliert und die Schikanen gegen Palästinenser wiederholen sich. Zwei Autoreihen werden gebildet: Rechts die Autos mit palästinensischen Kennzeichen, links die Autos mit israelischen Kennzeichen. Wer möchte erraten, wer mit hoher Wahrscheinlichkeit gefilzt wird und wer langsam durchfahren darf?