Freitag, 31. Juli 2009

»Mann ohne Musik«

»Mann ohne Musik«

Gestern waren Joerg und ich in Nablus um Kai Tuchmann und die Zirkusschule »Assirk Assaghir« zu besuchen. Wir wollten sehen wie die Proben zu »Mann ohne Musik« verlaufen. Kai erarbeitet mit sechs Jugendlichen aus Nablus ein Stück, das gegen die Verzweiflung, die Wut und die Hoffnungslosigkeit der Okkupation anspielt. Im Mittelpunkt der Show steht nicht die Perfektion ausgearbeiteter Tricks, sondern der bedingungslose Einsatz der Darsteller, meint Kai. Ihm geht es vor allem darum, mit den Schauspielern eine eigene palästinensische Theatersprache zu entwickeln, die sich mehr an eigenen sozialen Realitäten und Traditionen orientiert als an klassischen Vorbildern der Theatergeschichte. Nach den Vorführungen in Ramallah und Nablus geht der »Mann ohne Musik« auf Reise nach Schweden.

Hier ein paar Bilder der Probe:











Montag, 27. Juli 2009

Fundstück.

Ich habe heute im Supermarkt meines Vertrauens ein Stück Heimat entdeckt – Rügenfisch! Man beachte bitte den Schriftzug: »Feinschmecker Platte«. Ja, hier bin ich richtig. Ich hätte nicht gedacht, das in Ramallah zu finden. Jetzt muss ich nur noch irgendwo Rostocker Pils auftreiben und alles ist gut.

»Meen Erhabe«

Der Song »Meen Erhabe« (»Who's the Terrorist?«) von »DAM« beschreibt sehr treffend die Gefühlslage vieler Palästinenser.

Samstag, 25. Juli 2009

Tel Aviv

Gestern Abend am »Banana Beach« in Tel Aviv.

Donnerstag, 23. Juli 2009

Die Unwissenheit hat ein Ende.

Mahmud Darwisch heißt der Mann. Darwisch war die poetische Stimme sowie moralische Instanz des palästinensischen Volkes, außerdem Kritiker der israelischen Politik und der palästinensischen Führung. Er wurde schon lange vor seinem Ableben als einer der herausragenden zeitgenössischen Dichter in der arabischen Welt verehrt. Seine Popularität und Verehrung spiegelt sich auch hier in Ramallah wider. An vielen Orten ist diese Zeichnung zu sehen.





Lichtbild

Jetzt bin ich auch auf der Website des Instituts angekommen. Klick!

Mittwoch, 22. Juli 2009

Tag der schlechten Sprüche

Heute im Büro: »Noch so ein Spruch... Kieferbruch!«, »Noch so ein Ding... Augenring!«, »Noch so ein Satz... Zahnersatz!«, »Tritt sich fest!« und »Ich vergess' noch mal meinen Kopf«. Außerdem »Könntest Du mal bitte...?« - »Immer Baby!«.

So ging es heute in einer Tour. Und jeder wollte immer noch einen draufsetzen. Die zitierten Sprüche sind so unglaublich verboten, dass ich zwischenzeitlich daran dachte, ob es dann nicht vielleicht doch besser wäre, das Schild mit der Aufschrift »Kulturprogramm« an unserer Bürotür abzuhängen oder zu überkleben.

Wem trotz alledem noch schlimmere Sprüche einfallen sollten, kann diese mit Hilfe der Kommentarfunktion der Öffentlichkeit mitteilen. In diesem Sinne: »Tschö mit Ö!«

Sonntag, 19. Juli 2009

»Camilo«, »Sommer Stück Berlin«, »Nablusclowns«

Wir beginnen heute mit der Filmvorführung von »Camilo – der lange Weg zum Ungehorsam« in Anwesenheit des Regisseurs Peter Lilienthal. »Camilo« ist der deutsche Betrag zur Arte-Week, die gemeinsam vom Goethe-Institut Ramallah und dem »Centre Culturel Français« veranstaltet wird. Peter Lilienthal portraitiert in seinem Dokumentarfilm einen der bekanntesten amerikanischen Kriegsdienstverweigerer, Camilo Mejia, der nach sechsmonatigen Einsatz im Irakkrieg beim zweiwöchigen Heimaturlaub die US-Armee verließ. Die zweite Hauptrolle spielt der Mexikaner Fernando Suarez, der seinen 19-jährigen Sohn im Irakkrieg durch eine Mine der amerikanischen Armee verlor.

Am Dienstag wird Sebastian Lühn aus seinem aktuellen Buch »Sommer Stück Berlin« lesen. »Sommer Stück Berlin« beschreibt ein Wiedersehen zweier bester Freunde und die Beziehung zwischen Freundschaft und Liebe, Freiheit und Alltag. Die von Sebastian ausgewählten Textpassagen werden, nachdem er sie vorgelesen hat, ins Arabische übersetzt. Nach der Lesung ist eine Diskussion auf Englisch geplant. Wir hoffen auf viele Gäste.

Am Mittwoch folgt die Vorführung des Dokumentarfilms »Nablusclowns« (von Tobias Becker und Kai Tuchmann). »Nablusclowns« handelt von einem Theaterprojekt mit der Zirkusschule »Assirk Assaghir« in Nablus 2007. Der Regisseur Kai Tuchmann ist seit gestern in der Stadt und wird während der Filmvorführung anwesend sein. Tuchmann studierte Regie an der Hochschule für Schauspielkunst »Ernst Busch« in Berlin und arbeitete zuletzt am Deutschen Nationaltheater in Weimar. In den kommenden Wochen wird er zusammen mit palästinensischen Jugendlichen und den Gruppen »Assirk Assaghir« sowie dem »Freedomtheatre Ensemble« ein Theaterstück entwickeln und dieses in Nablus und Ramallah aufführen.

Freitag, 17. Juli 2009

»The Notwist«

Gestern war ich mit einer Kollegin in Tel Aviv. Wir hatten mitbekommen, dass »The Notwist« am Abend im »Barby Club« spielen und das dortige Goethe-Institut das Konzert mit veranstaltet. Mit großer Vorfreude ließen wir uns Karten an der Abendkasse reservieren.

Das Konzert war toll. Alle großartigen Songs wurden gespielt. »One With The Freaks«, »Pilot«, »Pick Up the Phone«, »Consequence«, »On Planet Off«, »Boneless« etc. Mira und ich standen in der zweiten Reihe. Es wurde weder geschupst noch gedrängelt. Ich habe selten so ein entspanntes Konzert erlebt. »The Notwist« spielten inklusive zweier Zugaben knapp 120 Minuten. Nach dem Konzert wurden Poster verteilt, die die Band bereitwillig signierte. Auch ich ließ mir die Chance nicht entgehen und mein Poster signieren.

Tel Aviv

Ich muss zugeben, dass die Bilder nur schwer erahnen lassen wie Tel Aviv tatsächlich aussieht. Ich kann aber sagen, dass Tel Aviv stark von der Bauhaus-Architektur geprägt ist, aber sonst eigentlich nicht viele schöne Bauten zu bieten hat. Besonders das Rathaus ist ein Schlag ins Gesicht.

Da sich Tel Aviv jedoch direkt am Mittelmeer befindet und es von unserem Hostel nur fünf Minuten zum Strand waren, muss ich bekennen, dass mich die Stadt ganz schnell in ihren Bann gezogen hat. Es existiert eine ganz besondere Atmosphäre in dieser Stadt. Eine Kollegin hat, wie ich finde, sehr treffend beschrieben wie sich Tel Aviv anfühlt: »Tel Aviv ist wie Berlin am Meer«.











Mittwoch, 15. Juli 2009

Dienstag, 14. Juli 2009

»Landes Jugend Jazz Orchester Hessen«

»Mauerreise 2009«

Kurzer Nachtrag zur vorgestrigen Eröffnung der Ausstellung »Mauerreise 2009«. Nachdem die Mauersteine am Sonntag auf dem Campus erstmals der Öffentlichkeit präsentiert wurden, sind diese seit Gestern am Goethe-Institut in Ramallah ausgestellt. Bis zum 26. Juli haben Interessierte die Möglichekeit, die sechs Mauersteine zu betrachten. Fünf der sechs Steine wurden von Studenten der Universität Bir Zeit gestaltet, ein Stein kann von den Gästen der Ausstellung "bemalt" werden. Nachfolgend ein paar Bilder.















Samstag, 11. Juli 2009

Nablus

Heute waren Christof und ich in Nablus um uns die Altstadt, den Markt und das Zentrum anzusehen. So richtig spannend fanden wir es dort jedoch nicht und sind, bevor es wieder zurückgehen sollte, noch kurz ins 3 Kilometer entfernte Refugee Camp »Balata« gefahren. Dort leben knapp 20.000 Flüchtlinge. Die Stimmung war ruhig, aber lange wollten wir uns da trotzdem nicht aufhalten. Nach einer halben Stunde sind wir wieder zurück nach Nablus.

Gegen Abend traten wir die Rücktour nach Ramallah an und trafen im Bus auf eine Studentin der Uni Dortmund. Wir kamen schnell ins Gespräch. Zwischen den Universitäten in Dortmund und Bir Zeit besteht eine Kooperation im Bereich Raumplanung. Sie (Namen vergessen) schreibt hier ihre Diplomarbeit und kümmert sich um die Revitalisierung des Stadtzentrums in Bir Zeit.

Nachfolgend sind Fotos vom Markt, ein paar Mauern (in »Balata«) und »Rekrutierungsplakate« zu sehen. Achtung! Einige Bilder vom Markt sind etwas… unappetitlich.

















Freitag, 10. Juli 2009

»Mauerreise 2009«

Das erste große Projekt, das ich hier am Institut mitbekomme, ist die »Mauerreise 2009«. Ab Mai gingen zwanzig symbolische Mauersteine auf die Reise. Ihre Ziele: Sanaa, Ramallah, Umm el-Fahem, Seoul, Peking, Mexico City und Nikosia. Orte an denen Teilungen und Grenzerfahrungen den Alltag prägen.

Insgesamt wurden sechs Steine (2,5 x 1 x 0,4m und knapp 20kg schwer) nach Ramallah geschickt und fünf von Stundenten der Birzeit Universität bearbeitet. Gestern Vormittag waren sie auf dem Campus ausgestellt. Ab Sonntag sind sie am Institut zu sehen. Drei der sechs Steine werden nach der Ausstellung nach Berlin geschickt.

Im Rahmen der Abschlussveranstaltung im November soll ein Mauerdomino mit den symbolischen Mauersteinen an den Fall der Berliner Mauer vor 20 Jahren erinnern.

Offizielle Website der Mauerreise