Sonntag, 30. August 2009

»Staplerfahrer Klaus« kommt nach Ramallah

Jeden Monat veranstaltet das Goethe-Institut Ramallah neben Konzerten, Theateraufführungen, Ausstellungen, Lesungen, Workshops auch Filmvorführungen von deutschen Filmen. Filmvorführungen laufen hier am Institut in der Regel unter dem Label »KinoKlub«. In diesem Monat haben wir »Knallhart«, »Schläfer«, »Ghettokids« und »Kebab Connection« gezeigt.

Über das Filmprogramm im September sollte ich mir Gedanken machen. Gesagt, getan. Zunächst hatte ich keine richtig gute Idee. Auch Inspirationshilfen wie fluter.de oder bpb.de halfen wenig. Doch dann fiel mir wieder ein, dass erst vor kurzem das »25. Internationale KurzFilmFestival Hamburg« stattgefunden hatte.

Ein oder zwei Filmabende mit deutschen, bestenfalls sogar prämierten, Kurzfilmen des Festivals zu veranstalten, fand ich spannend. Filistin (Programmabteilung) und Joerg (Institutleiter) gefiel die Idee und schließlich bekam ich das »Go« für die Umsetzung.

Mit Axel Behrens aus dem Verleih des Hamburger Festivals habe ich ein Programm zusammengestellt, das an den Abenden des 23. und 24. September am Deutsch-Französischen Kulturzentrum gezeigt wird. Es sind zwei Best-of-Abende mit preisgekrönten deutschen Kurzfilmen. Spiel-, Animations- und Dokumentarfilme, ein Mischung aus Politik, Kultur und Unterhaltung.

Der erste Tag besteht aus Filmen, die vornehmlich politischen Ursprungs sind. Wie »BerlinBeirut«, ein Film über Berlin und Beirut. Zwei Städte, die besetzt, zerstört, geteilt und wiederaufgebaut wurden und in denen die Menschen noch immer zwischen Ost und West unterscheiden. Der Kurzfilm »Die Grenze« beschreibt ein kartographisches Problem, als die deutsch-deutsche Grenze ausradiert werden soll und ist zudem eine intelligente Studie über die in den Köpfen verbleibenden Grenzen. »Wasserschlacht - The Great Border Battle« gibt einen unterhaltsamen Einblick in deutsche Sitten und politische Gebräuche und portraitiert die wohl skurrilste Demonstration an der ehemaligen Grenze zwischen Ost- und West-Berlin.

Am zweiten Tag zeigen wir unter anderen »Motodrom«, einen neunminütigen Dokumentarfilm über Steilwandfahrer in Schwarz-Weissbildern sowie »Auf der Strecke«, ein Drama über ein Warenhausdetektiv, der heimlich ein Auge auf eine Verkäuferin im hauseigenen Buchladen geworfen hat, sie regelmässig boeachtet und ihr abends auf dem Heimweg folgt. »Auf der Strecke« war dieses Jahr für den Oscar nominiert. Außerdem ist mit »Staplerfahrer Klaus - Der erste Arbeitstag« einer der vielleicht kommerziell erfolgreichsten Kurzfilme weltweit im Programm.